Zerkarien im Berzdorfer See
Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz informiert über das Vorkommen von Zerkarien im Berzdorfer See. Bei langanhaltenden Schönwetterperioden und Wassertemperaturen von über 20 Grad Celsius kann gelegentlich bei Badenden in Naturbadegewässern eine Badedermatitis auftreten.
Die Erreger dieser ungefährlichen, jedoch eher unangenehmen Hautreaktion sind Saugwürmer, sogenannte Zerkarien. Diese können sich nur dort entwickeln, wo genügend Wasserschnecken (Zwischenwirte) und Wasservögel (Endwirte) vorkommen. Aufgrund des komplizierten Entwicklungszyklus ist eine Vorhersage oder “Messung” eines gehäuften Zerkarienbefalls nicht möglich. Da sie aufgrund ihrer geringen Größe nicht mit bloßem Auge zu erkennen sind, fällt ein vermehrtes Auftreten der Zerkarien im Gewässer erst auf, wenn bereits Fälle von Badedermatitis auftreten.
Nachdem die Zerkarien in der Haut abgestorben sind, kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Diese äußern sich durch Quaddel- oder Bläschenbildung mit heftigen Juckreiz. Die Anzeichen ähneln Mückenstichen. Die Symptome bleiben drei bis vier Tage bestehen und sollten nach etwa zehn Tagen abgeklungen sein. Ein Verschlucken der Zerkarien führt nicht zu einer Erkrankung, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Die Wasserqualität des Badegewässers ist dadurch nicht beeinträchtigt.
Als Maßnahmen zur Vorbeugung werden empfohlen, den Aufenthalt im Bereichen mit Wasserpflanzenbewuchs – Uferzonen – sowie des Flachwasserbereiches zu vermeiden und Enten und andere Wasservögel nicht zu füttern. Darüber hinaus sollte die Badebekleidung nach dem Baden abgelegt werden und der Körper kräftig mit einem Badetuch abgerieben werden, um somit die Zerkarien auf der Haut erheblich zu reduzieren.
Treten nach dem Badebesuch in Naturbadegewässern typische mückenstichähnliche Hautreaktionen auf, sollte zur Linderung eine lokale Anwendung mit entzündungs- und juckreizhemmende Mitteln, wie u.a. Lotionen und Salben erfolgen. Bei Unsicherheiten bezüglich der Art und Ausprägung des Ausschlages sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Quelle: PM Landkreis Görlitz