Treffen der Tagebaukritiker in Rohne

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Lausitzer Tagebaukritiker treffen sich nach Ostern wieder in Rohne

Cottbus/Schleife – Am 23. April, dem Sonntag nach Ostern, werden sich wieder sächsische und brandenburgische Tagebaukritiker und -betroffene in Schleife und Rohne treffen. Das entschied das gastgebende Bündnis “Strukturwandel jetzt – Kein Nochten II” auf seinem jüngsten Treffen und lädt alle an einer zukunftsfähigen Lausitz interessierten Kräfte dazu ein. Die Teilnehmer treffen sich um 13:45 Uhr am Bahnhof Schleife und laufen gemeinsam zum Sportplatz in Rohne, wo eine Kundgebung stattfindet.

“Vor der anstehenden strategischen Entscheidung der LEAG appellieren wir an das Unternehmen, sich der Realität zu stellen und alle Pläne für neue Tagebaue aufzugeben. Unsere Dörfer sind nicht nur zu schade zum Verheizen, sie sind auch zu schade als Verhandlungsmasse zwischen Kohlelobby und Bundesregierung missbraucht zu werden.” sagt Edith Penk aus dem vom Tagebau bedrohten Ort Rohne.

“Planungssicherheit für die Region gibt es nur, wenn die LEAG die Dörfer verschont und wir sie nicht über Jahre vor Gericht verteidigen müssen. Laßt uns also endlich gemeinsam am Strukturwandel arbeiten!” ergänzt Adrian Rinnert, Sprecher des Bündnisses aus dem benachbarten Neustadt/Spree. Beim Bundesverfassungsgericht ist aktuell eine Klage gegen den Braunkohlenplan Nochten 2 anhängig. Die beantragte, aber noch nicht erteilte bergrechtliche Genehmigung (Rahmenbetriebsplan) würde im Fall einer Genehmigung ebenfalls erst noch gerichtlich überprüft.

Nach der Bundestagswahl wird die Einsetzung einer Kommission erwartet, die Vorschläge zum Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland erarbeiten soll. Der kürzlich veröffentlichte Wochenbericht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt auf, dass selbst aus den genehmigten Tagebauen noch Kohle ungenutzt bleiben wird, wenn der von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzplan umgesetzt wird. “Um Planungssicherheit für alle Akteure herzustellen, sollte die Politik die Genehmigung weiterer Tagebaufelder daher verbindlich ausschließen.” fordert das DIW in seinem Papier.

In der Lausitz sind dagegen die Planungen für die Tagebaue Nochten 2, Welzow-Süd II, Jänschwalde-Nord, Bagenz-Ost und Spremberg-Ost noch immer nicht aufgegeben worden. Die Proteste in Rohne finden seit 2012 jährlich statt und führen unter anderem Tagebaubetroffene, Angehörige der sorbischen Minderheit, Künstler und Umweltverbände zusammen.

Quelle: Umweltgruppe Cottbus e.V.

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