Tour zur Pflegeoffensive in Cottbus
Brandenburger Pflegeoffensive: Sozialministerin Golze setzt pflegepolitische Tour in Cottbus fort
Sozialministerin Diana Golze setzt die pflegepolitische Tour heute in Cottbus fort. Dort besucht sie gemeinsam mit dem Cottbuser Sozialdezernenten Berndt Weiße den Gerontopsychiatrischen Verbund Cottbus/Spree-Neiße, die Pflegeeinrichtung M.E.D. Gesellschaft für Altenpflege mbH sowie den Pflegestützpunkt. Bei den Besuchen wird sie mit Verantwortlichen darüber sprechen, wie die zukünftige Pflege vor Ort gestaltet werden kann. Anschließend trifft sie Oberbürgermeister Holger Kelch. Die pflegepolitische Tour findet im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive statt.
Diana Golze sagte in Cottbus: “Die Pflege der Zukunft ist eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen und damit der Bedarf an Pflegekräften steigen in den kommenden Jahren deutlich an. Pflegebedürftigkeit kann aber vermieden, verzögert oder wenigstens vermindert werden. Dafür brauchen wir vor Ort alternsgerechte Strukturen und aktivierende Unterstützungsangebote, die ein aktives Altern ermöglichen.”
Im Gespräch mit Oberbürgermeister Kelch und Sozialdezernent Weiße wirbt Golze für das Angebot der neuen “Fachstellen Altern und Pflege im Quartier” – das erste Projekt, das im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive vom Land umgesetzt wird. Die Fachstellen sollen dazu beitragen, Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, aber auch Initiativen und lokale Akteure in der Pflege bei der Entwicklung und Realisierung einer regionalspezifischen Infrastruktur für ein selbstbestimmtes und teilhabeorientiertes Leben im Alter zu unterstützen.
Sozialministerin Golze betonte: “Die Pflege der Zukunft ist eine ‘Pflege im Quartier’. Viele alte Menschen haben den Wunsch, so lange es geht zu Hause zu wohnen. Das wollen wir ermöglichen. Dafür benötigen wir neue Wohnformen für Ältere sowie eine barrierefreie Infrastruktur. Mit den ‘Fachstellen Altern und Pflege im Quartier’ unterstützt das Land die Kommunen, diese Strukturen zu schaffen.”
In Cottbus leben rund 3.100 pflegebedürftige Menschen. Davon werden 1.070 Pflegebedürftige vollstationär versorgt.
Der Gerontopsychiatrische Verbund Cottbus / Spree-Neiße e.V. (GpV) (www.gerontoverbund-cb-spn.de) ist ein Zusammenschluss von derzeit 21 Einrichtungen und Dienstleistern im Bereich der Altenhilfe (ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Altenhilfe sowie Sanitätshäuser). Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Versorgungssituation für Betroffene und Angehörige. Zu den Angeboten gehören neben der Beratung zu Themen rund um altersbedingte Erkrankungen die regelmäßig stattfindenden Angehörigenschulungen für pflegende Angehörige von demenzerkrankten Menschen sowie eine Angehörigengruppe in Cottbus. Geplant ist es, eine jährliche Fachtagung zum Themenschwerpunkt Demenz zu etablieren. Der Verbund entstand auf Initiative der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg in Kooperation mit der Fachhochschule Lausitz im Rahmen des Bundesmodellprojektes “Altenhilfestrukturen der Zukunft” (Projektlaufzeit 2000-2003). Seit 2003 ist der GpV ein gemeinnütziger Verein.
Diana Golze: “Die Unterstützung pflegender Angehöriger hat in der Pflegepolitik einen besonders großen Stellenwert. In Brandenburg werden 77 Prozent aller Pflegebedürftigen in der eigenen Häuslichkeit entweder von Angehörigen oder von ambulanten Pflegediensten versorgt. Im Ländervergleich ist das ein Spitzenwert. Damit die häusliche Pflege auch in Zukunft stark bleibt, müssen wir niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote weiter ausbauen. Denn die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen rund um die Uhr sicherzustellen, ist gerade für pflegende Angehörige eine sehr große Herausforderung. Die Angebote des Gerontopsychiatrischen Verbunds in Cottbus sind hier vorbildlich. Für die Pflege der Zukunft sind solche Netzwerke entscheidend. Gemeinsam können die verschiedenen Akteurinnen und Akteure im Pflegebereich die Situation und die Versorgung älterer Menschen deutlich verbessern.”
Beim Pflegestützpunkt Cottbus, der Anfang 2010 eröffnet wurde, erhalten Bürgerinnen und Bürger individuelle, trägerneutrale und kostenlose Beratungen zu allen Fragen rund um die Pflege. Golze: “Pflegestützpunkte ermöglichen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen einen schnellen Überblick über die vorhandenen sozialen, pflegerischen und gesundheitlichen Unterstützungsmöglichkeiten in ihrer Umgebung. Ihre Angebote helfen zum Beispiel bei der Suche nach der passenden Kombination von Hilfe und Unterstützung, damit Pflegebedürftige möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können.” Landesweit gibt es 19 Pflegestützpunkte. Sie werden gemeinsam von Pflege- und Krankenkassen und Landkreisen bzw. kreisfreien Städten betrieben.
Sozialministerin Diana Golze startete die Brandenburger Pflegeoffensive im Oktober 2015. Damit leistet die Landesregierung mit zielgerichteten und nachhaltigen Maßnahmen einen Beitrag, die künftige Pflegeversorgung im Land Brandenburg zu sichern und die Politik des aktiven und gesunden Alterns fortzusetzen. Zu den bereits gestarteten Maßnahmen gehören das Modellprojekt “Fachstellen Altern und Pflege im Quartier”, das “Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg” sowie das Modellprojekt “Innovative Personaleinsatz- und Personalentwicklungskonzepte”.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Brandenburg