Referenzkraftwerk Lausitz: Neues Speicherkraftwerk auf Wasserstoff-Basis
Am Freitag, 13. Dezember, wird bei der ASG Spremberg GmbH im Industriepark Schwarze Pumpe die Vereinbarung für das Projekt “Referenzkraftwerk Lausitz Phase I” (RefLau) durch alle Partner unterzeichnet.
Start für das Projekt “Referenzkraftwerk Lausitz Phase I”
Das Projekt Referenzkraftwerk Lausitz wird ein Speicherkraftwerk auf Wasserstoff-Basis sein.
Projektpartner
- Zweckverband “Industriepark Schwarze Pumpe” Spremberg, Verbandsvorsteher Manfred Heine
- Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) Cottbus, Vorstand Kraftwerke, Hubertus Altmann
- Energiequelle GmbH Zossen, Geschäftsführer Michael Raschemann
- Enertrag AG Gut Dauerthal, Vorstand Dr. Gunar Hering
- Steinbeis für Technologietransferzentrum Rostock, Leiter Prof. Harald Weber
- Centrum für Energietechnologie Brandenburg e.V. und GmbH Cottbus, Vorstand/Geschäftsführer Prof. Hans-Joachim Krautz
Des weiteren sind Vertreter der Assoziierten Projektpartner Lausitzrunde, Siemens AG, Ontras GmbH und 50 Hertz Transmission GmbH vor Ort.
Damit beginnt die Umsetzung einer der zukunftsträchtigsten Projektideen im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz.
Bei laufender Wertschöpfung sollen phasenweise in mehreren Etappen Musterlösungen für die Anwendung von Schlüsseltechnologien praktisch umgesetzt werden.
Das Ziel ist letztendlich ein modernes Referenzkraftwerk Lausitz unter Nutzung von erneuerbaren Energien, der Bereitstellung von Wasserstoff, dessen Rückverstromung sowie sektorenübergreifender Nutzung praktisch zu entwickeln und umzusetzen.
Das Referenzkraftwerk Lausitz beinhaltet das strategische Ziel, die künftige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger und Wasserstoff als chemischen Speicher am Industriestandort Schwarze Pumpe abzubilden.
Es hat die Aufgabe, alle für einen sicheren und stabilen Betrieb des elektrischen Energieversorgungssystems nötigen Systemdienstleistungen jederzeit in vollem Umfang zu erbringen und dabei aber auch noch die Energiespeicherung mit Wasserstoff zu betreiben. Wasserstoff soll hierbei automatisch so ein- und ausgespeichert werden, dass sowohl ein Leistungsüberangebot aus Anlagen der erneuerbaren Energien als auch ein Leistungsmangel in der “Kalten Dunkelflaute” beherrscht werden kann.
Zudem ist das Kraftwerk so auszulegen, dass es schwarzstartfähig ist und somit im Black-Out-Fall zum Netzwiederaufbau herangezogen werden kann.
In der Abbildung ist das Gesamtkonzept des Referenzkraftwerk Lausitz dargestellt.
Hintergrund
Die deutsche Energiewende erfordert zwingend eine tiefgreifende strukturelle Neuausrichtung der bisherigen Kraftwerks- und Industriestandorte in kurzer Zeit. Ein geradezu dramatischer Umbruch steht bevor. Nur die schnellstmögliche Nutzung von Innovationen, insbesondere im technologischen Bereich, kann diesen Strukturwandel bei langfristiger Sicherung von Arbeitsplätzen und regionaler Wertschöpfung ermöglichen.
Die Lausitz mit ihren Kraftwerks- und Industriestandorten, allen voran der Verbundstandort Schwarze Pumpe, muss sich insbesondere im Bereich der Energieversorgung den Herausforderungen stellen und grundlegend erneuern. Als Pilotanlage für die Energieversorgung der Zukunft mit Verwertung für andere Kraftwerks- und Industriestandorte, stellt das Referenzkraftwerk Lausitz eine integrierte Lösung dar, um wesentlichen Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu begegnen.
Zum einen ist es technisch so ausgelegt, dass es die Funktionen eines konventionellen Kraftwerkes voll und ganz übernehmen kann – inklusive aller relevanten Systemdienstleistungen und voll flexiblem Betrieb nach Fahrplan.
Zum anderen bietet es die Möglichkeit über die Erzeugung von grünem Wasserstoff über den Rückverstromungsbedarf hinaus auch die Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie zu dekarbonisieren.
Ein solcher hochintegrierte und innovativere Ansatz entspricht in besonderer Weise den ursprünglichen Kriterien der Reallabore der Energiewende.
Allerdings hängt die Umsetzungsfähigkeit eines solchen Konzeptes kritisch davon ab, dass die Reallabore in ihrer Umsetzung nun auch tatsächlich einen Rahmen schaffen, der solchen Projekten eine Existenzmöglichkeit verschafft.
Quelle: Tudyka.PR im Auftrag der ASG Spremberg GmbH