Raumordnungsverfahren Gaspipeline EUGAL
EUGAL Pipeline von Schönfeld/Uckermark bis Großthiemig/Elbe-Elster
Die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg hat heute die Antragskonferenz für das Raumordnungsverfahren für den brandenburgischen Abschnitt der Erdgasfernleitung EUGAL durchgeführt. Auf der Konferenz in Königs-Wusterhausen hat das Unternehmen GASCADE das Projekt vorgestellt. Anschließend wurde erörtert, welche Prüfungen zur Raum- und Umweltverträglichkeit notwendig sind. Im Herbst dieses Jahres soll das Raumordnungsverfahren beginnen. Dann wird auch die Öffentlichkeit Gelegenheit haben zur Planung Stellung nehmen.
Eingeladen zur Antragskonferenz waren die 56 Kommunen und 8 Landkreise, die von der der Pipeline betroffen sind. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Behörde, die das Genehmigungsverfahren durchführt und die Träger öffentlicher Belange. Die Ergebnisse der Antragskonferenz sind die Grundlage für die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg die Anforderungen an die Untersuchungen festzulegen, die im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens durchzuführen sind.
Die EUGAL Pipeline hat eine Gesamtlänge von 485 Kilometer und verläuft von der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg und Sachsen bis zur tschechischen Grenze. 275 Kilometer davon führen von Schönfeld/Uckermark bis Großthiemig / Elbe-Elster. Geplant sind zwei parallele Röhren mit einer Stärke von 1.400 Millimeter und einer Gesamtkapazität von 51 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Die EUGAL steht für “Europäische Gasanbindungsleitung” und transportiert Gas aus Russland weiter, das über die geplante Nord Stream 2-Pipeline bis an die Ostseeküste geliefert wird.
Nach Planung des Unternehmens GASCADE soll der erste Strang der EUGAL bereits ab Mitte 2018 gebaut werden und Ende 2019 in Betrieb gehen. Bis 2020 soll der zweite Strang fertiggestellt sein.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
Pressemitteilung der GASCADE Gastransport GmbH
Kasseler Fernleitungsnetzbetreiber bereitet Raumordnungsverfahren vor
Kassel. Europas künftige Energiedrehscheibe nimmt Gestalt an. Ein zentrales Element dafür wird die durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen verlaufende Europäische Gas-Anbindungsleitung EUGAL sein. Mit dem Bau dieser Leitung kann Erdgas künftig in alle Richtungen – von Norden nach Süden und von Westen nach Osten – fließen und so dem wachsenden Bedarf in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern nachgekommen werden.
Brandenburg kommt dabei eine besondere Rolle zu. Von hier werden über eine Verbindungsleitung Polen und das Baltikum noch enger mit dem nordwesteuropäischen Leitungssystem vernetzt. Zudem ist eine Verdichterstation geplant. Der brandenburgische Abschnitt verläuft von Schönfeld (Landkreis Uckermark) in südlicher Richtung bis Großthiemig (Landkreis Elbe-Elster). Um den Flächenverbrauch auf dem rund 275 Kilometer Teilstück zu minimieren, soll die Leitung möglichst dicht zur 2011 in Betrieb genommenen Erdgasfernleitung OPAL verlegt werden.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für das Raumordnungsverfahren, das von der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg durchgeführt wird. Bei der Antragskonferenz am 7. Juni in Königs Wusterhausen wurden Untersuchungsrahmen und Methoden erörtert. Im Herbst soll dann das Raumordnungsverfahren mit der Offenlegung der Planunterlagen in allen beteiligten Gemeinden eröffnet werden. In dieser Phase bekommen auch die Bürger die Gelegenheit, sich zu dem Vorhaben zu äußern.
“Wir müssen das Netz heute fit für die Anforderungen von morgen machen. Wir wissen, dass die Transportwege flexibler werden müssen, beispielsweise brauchen wir Kapazitäten in west-östlicher Richtung, um Polen und Tschechien das georderte Gas liefern zu können. Nur mit dem Ausbau des Netzes werden wir den großen Umbrüchen im europäischen Gasmarkt der Zukunft gerecht”, beschreibt Ludger Hümbs, EUGAL-Gesamtprojektleiter, die Anforderungen.
EUGAL ist Ergebnis der europaweiten Kapazitätsabfrage more capacity, mit der im Herbst 2015 der Bedarf für neue, langfristige Transportkapazitäten an den Grenzen des Marktgebietes GASPOOL ermittelt wurde. Zum Teil lagen die anfragten Kapazitäten, darunter Tschechien und Polen, erheblich über den aktuell technisch verfügbaren Möglichkeiten.
Foto: GASCADE Gastransport GmbH
Quelle: GASCADE Gastransport GmbH