Pro Lausitz fordert Abschaltung aller Kohlekraftwerke

Pro Lausitz fordert Abschaltung aller Kohlekraftwerke

Die Forderung nach einer sofortigen Abschaltung aller deutschen Kohlekraftwerke hat in Deutschland derzeit Hochkonjunktur. Es mag viele überraschen, dass ausgerechnet der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. diesen Weg als den derzeit einzig richtigen in der aktuellen Debatte zur Energiewende ansieht.

Der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. fordert einmal die sofortige Abschaltung aller Kohlekraftwerke in Deutschland. Ausnahmslos und heute!

Dazu der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Wolfgang Rupieper: „Es ist in Deutschland zum Selbstverständnis geworden, dass Strom jederzeit aus der Steckdose kommt. Heute darf jeder nach dem sofortigen Kohleausstieg rufen und sich der Multiplikation seiner Forderung in der Berichterstattung sicher sein. Wir sollten das einmal in Deutschland umsetzen und zwei, drei Tage abwarten – dann haben alle Menschen, nicht nur die Schüler, ausreichend Zeit, sich der Naturgesetze und der Physik zu erinnern. Wenn der Strom nach dem Hochfahren der Kohlekraftwerke wieder fließt, dürfte Vielen auch im übertragenden Sinn ein Licht aufgehen. Dieser Weg ist in unseren Augen die derzeit einzige Lösung, eine verfahrene und von reiner Symbolik getriebene Debatte zu versachlichen. Wir sind das unseren Kindern und Enkelkindern schuldig, die später die Schulden der fehlgesteuerten Energiewende ebenso schultern müssen wie die durch die Bundesregierung verschlafene technologische Offensive für den Klimaschutz.”

Die Bundesregierung Deutschland verfügt derzeit über kein Konzept zum Ersatz der fossilen Energieträger. 2020 wird bereits eine Unterdeckung der relevanten Höchstlast im deutschen Stromsystem vorhanden sein, mit der Abschaltung weiterer Kohlekraft und der verbliebenen Atomkraft wird diese Lücke 2022 gut ein Fünftel der möglichen Höchstlast umfassen. Zudem werden mit der Kernenergie knapp 10 Gigawatt CO2-neutrale Stromproduktion aus dem Netz gehen, für die bislang nur fossile Energieträger mit zusätzlichen Emissionen als Ersatz in Sicht sind.

Seit über 20 Jahren haben sich die Emissionen im Energiesektor Deutschlands nur unwesentlich verringert. Der einzige nennenswerte Beitrag wurde Anfang der 1990er-Jahre durch den industriellen Zusammenbruch der ehemaligen DDR verursacht, seitdem stagnieren die Emissionen trotz schwindelerregendem Zubau der Erneuerbaren und deren Subvention im Bereich hunderter Milliarden. Seit 2012 übersteigen die „Subventionen” für Erneuerbare die Gesamtsubventionen des Bundes und betragen heute jährlich über 30 Milliarden Euro. Eine technologische Offensive für den Klimaschutz wurde sowohl bei der Elektrolyse für die Verstetigung Erneuerbarer als auch bei der CCS-Technologie für Emissionsminderungen aus Industrieprozessen und Kohlekraftwerken in Deutschland komplett verschlafen. Nachfolgende Generationen tragen den Schaden sowohl der symbolgetriebenen Kapitalvernichtung für Erneuerbare als auch der versäumten Forschung und Entwicklung für Klimaschutzmaßnahmen.

Ein Freitag für die Zukunft unserer kommenden Generationen ist gut gemeint, ein Blackout würde ihr trotz vorübergehenden Schmerzen tatsächlich helfen. Lernen durch Schmerzen ist ein entwicklungspsychologisch tief verankerter Prozess – der einen Abgleich von äußerlich beeinflussten Meinungsbildern mit der Realität ermöglicht.

Wolfgang Rupieper steht für Nachfragen zur aktuellen Forderung des Vereins gern zu Gesprächen zur Verfügung.

Quelle: Informationen finden Sie auch unter www.pro-lausitz.de.

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