Positiver Trichinenbefund bei Hausschwein
Dahme-Spreewald: Trichinen der Gattung Trichinella bei Hausschwein in Auslaufhaltung festgestellt
Gesetzlich vorgeschriebene Laboruntersuchung sichert Verbraucherschutz
Ende Februar wurden bei einem im Landkreis Dahme-Spreewald gemästeten Hausschwein aus einer Auslaufhaltung Trichinen der Gattung Trichinella spiralis festgestellt. Der äußerst seltene Befund wurde nunmehr durch das Nationale Referenzlabor, dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), bestätigt. Nach Vorlage des ersten Befundes wurde umgehend der Betrieb aufgesucht und die Biosicherheitsmaßnahmen geprüft. Die Ermittlungen sind derzeit noch nicht abgeschlossen.
Hintergrund Trichinen
Mit Trichinen infiziertes Fleisch kann bei Verzehr durch den Menschen die meldepflichtige Erkrankung “Trichinellose” hervorrufen. Die Erkrankung kann mild bis schwer verlaufen und es können unspezifische Symptome wie Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, jedoch auch Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme im Augenbereich auftreten. Die Infektion erfolgt meist über trichinenhaltiges, rohes Schweinefleisch wie Rohwürste, Schinken oder Gehacktes. Vor dem Verzehr muss daher von jedem Schwein eine ausgewählte Muskelprobe mittels Verdauungsmethode untersucht werden.
Bei Hausschweinen werden die auch für Menschen gefährlichen Parasiten dank der verpflichtenden Untersuchung nur noch sehr selten gefunden. Von
2000 bis 2009 wurden bei 453 Millionen durchgeführten Trichinenuntersuchungen bei Hausschweinen lediglich bei 4 Tieren Trichinen festgestellt. 2017 wurden in Deutschland 57,9 Millionen Hausschweine geschlachtet (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Im Landkreis Dahme-Spreewald wurden im Jahr 2017 insgesamt 3336 Hausschweine gewerblich geschlachtet sowie 391 Hausschlachtungen für den privaten Verbrauch durchgeführt. Sämtliche Schlachtkörper wurden im Rahmen der amtlichen Fleischuntersuchung auf Trichinen untersucht.
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald