Oberlausitz: Gelungene Flurbereinigung am Bärwalder See

Gelungene Flurbereinigung am Bärwalder See

Erfolgreiche Neugestaltung ehemaliger Braunkohlebergbauflächen im Landkreis Görlitz

Umweltstaatssekretär Herbert Wolff hat sich heute (25. Mai 2016) über den Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens “Sanierungsgebiet Bärwalde” informiert. “Das Ergebnis kann sich sehen lassen”, sagte Wolff auf der Abschlussveranstaltung in Boxberg (Landkreis Görlitz). “In einem Gebiet von mehr als 2 685 Hektar liegen jetzt wieder geordnete Verhältnisse vor. Jedes Flurstück ist eindeutig erkennbar, die jeweiligen Nutzungen sind klar zugeordnet.”

Der Startschuss für die Neuordnung ehemaliger Tagebaugebiete in der Lausitz fiel Mitte 2000, als es erste Verhandlungen darüber zwischen der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) und dem Freistaat Sachsen gab. “Es war schnell klar, dass wir hier im Interesse der Entwicklung des ländlichen Raumes tätig werden müssen”, so der Staatssekretär. Im Oktober 2002 wurde das Flurbereinigungsverfahren Bärwalde angeordnet.

Sachsenweit sind derzeit 231 Flurbereinigungen mit einer Gesamtfläche von 197 635 Hektar in Bearbeitung. Mit etwa sieben Millionen Euro jährlich fördern der Freistaat und der Bund diese Verfahren. Auf ehemaligen Braunkohletagebauflächen sind es im sächsischen Teil der Lausitz und im Raum Leipzig insgesamt 24 Flurbereinigungsverfahren mit über 37 000 Hektar. Gut ein Drittel dieser Verfahren konnte inzwischen abgeschlossen werden.

Unter diesen Verfahren nimmt die Flurbereinigung Bärwalde eine Sonderstellung ein. Sie erstreckt sich über das Gebiet von zwei Landkreisen (Bautzen und Görlitz) und ist mit 2 685 Hektar das größte bisher abgeschlossene Flurbereinigungsverfahren im Freistaat. Das neu gebildete Flurstück des Bärwalder Sees ist mit mehr als 1 414 Hektar (entspricht rund 2 000 Fußballfeldern) eines der größten Flurstücke im Freistaat. Insgesamt konnte die Zahl der Flurstücke im Verfahrensgebiet von 2 585 auf nur noch 408 verringert werden. Federführend für das gesamte Verfahren war das Landratsamt Görlitz, das eng mit der LMBV zusammengearbeitet hat. Der Freistaat und der Bund haben die Flurbereinigung mit 17 000 Euro gefördert.

Mit dem Abschluss des Verfahrens finden die Nutzer der Flächen – Land- und Forstwirte, Investoren sowie Naturschutzverbände – jetzt optimal geformte und neu vermessene Grundstücke vor, deren Eigentumsverhältnisse klar geregelt sind. “Das ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für die weitere positive Entwicklung der Region”, so Wolff. Durch die Beteiligung aller Akteure konnten Konflikte frühzeitig erkannt und vermieden werden. So wurden sogar die Gemeinde- und Kreisgrenzen geändert, um die Zuständigkeiten am See für die Zukunft klar zu regeln. Gemeinsam mit der LMBV wurden sanierungsbegleitende Maßnahmen mit den geplanten neuen Nutzungen abgestimmt und bodenordnerisch umgesetzt.

“Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Flurbereinigungsverfahren mit derart vielen Beteiligten so reibungslos abläuft, wie in diesem Fall”, so das Fazit des Staatssekretärs. “Umso höher ist es zu bewerten, dass wir diese sehr gelungene Flurbereinigung heute abschließen können.”

Quelle: SMUL – Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

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