Nominierte für LWTP 2017
Acht Lausitzer Innovationen im Rennen um Lausitzer WissenschaftsTransferpreis LWTP 2017
Acht Innovationsprojekte aus der Lausitz haben die Chance auf den Lausitzer WissenschaftsTransferpreis LWTP 2017. Am 1. März haben die beteiligten Kooperationspartner ihre Projekte einer prominent besetzten Jury vorgestellt und sich für die Auszeichnung beim LWTP 2017 empfohlen. Bekannt gegeben und prämiert werden die Preisträger am 24. April in Senftenberg. Gastgeber für die Preisverleihung ist in diesem Jahr die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.
Die Wirtschaftsinitiative Lausitz hat Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 Euro ausgeschrieben.
Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH und LWTP-Juryvorsitzender: “Die in diesem Jahr der Jury vorgestellten Projekte für den Lausitzer WissenschaftsTransferpreis machen deutlich: Es gibt in allen Branchen und Regionen der Lausitz kleine und mittlere Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren und sich dazu starke Partner ins Boot holen. Die Lausitz braucht noch mehr solcher Innovationsprozesse. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es gerade für die KMU schwer ist, neben dem Tagesgeschäft Zeit, Personal und Geld für Forschung und Entwicklung aufzubringen. Mit dem LWTP wollen wir gute Beispiele aufzeigen und Unternehmen ermutigen, es den heute vorgestellten Bewerbern gleich zu tun.”
Bernd H. Williams-Boock, Stellvertretender WiL-Vorsitzender und LWTP-Jurymitglied: “Innovationen sind ein Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg. Sie tragen dazu bei, dass neue Produkte entstehen oder Prozesse in Unternehmen effektiver werden. Wer innovativ ist, kann sich mit seinem Unternehmen im Wettbewerb behaupten und zur Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Lausitz beitragen. Das lebe ich als Unternehmer auch selbst: In der Ortrander Eisenhütte haben wir in den vergangenen Jahren unter dem Stichwort Industrie 4.0 an mehreren Stellen innovative Technologien und Verfahren eingeführt. Die Digitalisierung bietet Chancen auch für Betriebe jenseits der Informations- und Kommunikationstechnologie.”
Nominierte für den Lausitzer WissenschaftsTransferpreis 2017
Neuartiges Faserverbund-basiertes Sanierungsverfahren zur jahreszeitenunabhängigen Tragwerks-Rehabilitation von stark medien-beanspruchten Beton-Pumpschächten im Bestand (FlexRehaSchacht)
- Projektbeteiligte: LKT Lausitzer Klärtechnik GmbH Luckau mit BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Leichtbau mit strukturierten Werkstoffen
- Projektlaufzeit: November 2016 bis Oktober 2018
Die beteiligten Projektpartner entwickeln ein neuartiges Sanierungsverfahren für beschädigte Betonschächte, wie sie u.a. in Abwassersystemen verwendet werden. Das Sanierungsverfahren mit dem Namen “FlexRehaSchacht” ermöglicht eine wirtschaftliche Instandsetzung innerhalb kurzer Durchlaufzeiten. Dazu wird im betroffenen Betonpumpenschacht eine selbsttragende Sandwich-Konstruktion angebracht, eine Art zweite Hülle bestehend aus Faser-Verbund-Kunststoffen.
Moderne Fabrikplanung am Beispiel Erstellung eines Groblayouts für den Fertigungsbereich “MB 6 – Kabelverteilung”
- Projektbeteiligte: BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Produktionswirtschaft mit uesa GmbH Uebigau-Warenbrück
- Projektlaufzeit: Juni 2015 bis Oktober 2015
Nachdem 2014 im Meisterbereich 6 (MB 6 – Kabelverteilerfertigung) der uesa GmbH die Kapazitätsgrenzen erreicht wurden und die Aussicht auf zusätzliche Aufträge bestand, beauftragte das Unternehmen die BTU mit der Planung einer neuen effizienteren Fertigungshalle. Durch ein neu erarbeitetes Fabrikstrukturkonzept und die damit verbundene Layoutoptimierung gelang es die Kapazitätsauslastung zu verbessern, die wertschöpfenden Tätigkeiten effizienter zu gestalten und die Flexibilität zu erhöhen.
SmeltChem
- Projektbeteiligte: BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Physikalische Chemie mit ReMetall Deutschland AG Drochow
- Projektlaufzeit: November 2015 bis Oktober 2017
Das Unternehmen ReMetall kauft gebrauchte Katalysatoren ein, um die darin enthaltenen Edelmetalle zurückzugewinnen. Für eine präzise chemische Analyse der Edelmetall-Anteile wurde ein nasschemisches Analyseverfahren mittels ICP-OES (Plasma-Atom- und Ionenemissionsspektrometrie) entwickelt. Mit dem neuartigen Verfahren kann eine Metallbilanz der Schmelzprozesse aufgestellt und damit die tatsächlichen Rückgewinnungsraten dokumentiert werden.
Neue Generation von mobilen, textilen Schüttgutgroßraumsilos mit integrierter Sensorik
- Projektbeteiligte: LCM Lausitzer Container und Metall GmbH Großräschen mit Technische Universität Chemnitz, Professur Fördertechnik, CF Rolle GmbH Mühle Waldkirchen, Dr. Thiel GmbH Apolda, Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. Chemnitz, VOWALON Beschichtungen GmbH Treuen
- Projektlaufzeit: September 2013 bis November 2016
Einen innovativen Ladungsträger für LKW haben die beteiligten Firmen und Einrichtungen mit ihrem Projekt entwickelt. Die neu entwickelten Container bestehen aus mehreren Lagen: Ein aus metall-textilen Gurten bestehendes Netz nimmt die Zugkräfte auf, ein innenliegendes Textil das Schüttgut. Das führt zu Gewichts- und CO2-Einsparungen bei LKW-Transporten. Mit in das Material eingebauter Sensoren lassen sich zudem Daten wie Füllmenge und Temperatur überwachen.
Einführung eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) bei PEWO
- Projektbeteiligte: PEWO Energietechnik GmbH Elsterheide mit BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Qualitätssicherung und quantitative Methoden
- Projektlaufzeit: September 2014 bis März 2015
Die PEWO Energietechnik GmbH hat ihr Management für innerbetriebliche Verbesserungsvorschläge auf den Prüfstand gestellt. Der dabei konzipierte „Kontinuierliche Verbesserungsprozess” (KVP) nach dem japanischen Management-Prinzip Kaizen (Kai = Veränderung, Zen = gut, zum Besseren) greift Mitarbeitervorschläge auf. Mit einem eigens entwickelten Programm werden diese gesammelt, bewertet und nach Möglichkeit realisiert.
Forschung, Entwicklung und Produktion medizinischer Diagnostika in der brandenburgischen Lausitz
- Projektbeteiligte: Attomol GmbH Bronkow mit BTU Cottbus-Senftenberg, Arbeitsgebiet Bildbasierte Assays sowie Arbeitsgebiet Funksysteme und optische Kommunikationssysteme
- Projektlaufzeiten: September 2009 bis April 2018 (Bildbasierte Assays), Juli 2013 bis Oktober 2015 (PCR-Gerätetechnik)
Ziel der Kooperation ist es, preiswerte Diagnostika mit höherem medizinischen Nutzen anbieten zu können und Hard- und Softwarelösungen zu entwickeln. Eine innovative Technologie ermöglicht die simultane Bestimmung mehrerer Diagnostikparameter in einem miniaturisierten Testsystem. Dies spart Kosten und liefert gleichzeitig mehr Informationen aus einer Analyse.
Optimierte Einsatzsteuerung und selbstkontrollierende Fahrweise dezentraler Energieerzeugungsanlagen
- Projektbeteiligte: USE MY ENERGY GmbH Zittau mit Hochschule Zittau/Görlitz, Professur für Energiewirtschaft, Ver- und Entsorgungswirtschaft
- Projektlaufzeit: 2015 bis 2016
Das Kooperationsprojekt aus dem Bereich der erneuerbaren Energien hat zum Ziel, die Effizienz dezentraler Anlagen zu erhöhen. Konkret geht es um die optimale Auslegung und intelligente Steuerung von Energieanlagen. Durch eine innovative Software lassen sich Energieerzeuger ergebnisorientiert auslegen und neue Anlagen, wie z.B. ein BHKW, eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaik-Anlage optimal in ein vorhandenes Energiekonzept einbinden.
Entwicklung einer digitalisierungsfähigen Fertigungsorganisation
- Projektbeteiligte: Schönborner Amaturen GmbH Doberlug-Kirchhain mit Institut für Umwelttechnik und Recycling Senftenberg e.V. ( An-Institut der BTU Cottbus-Senftenberg)
- Projektlaufzeit: Februar 2017 bis Juli 2017
Ziel des Projektes ist es, die Organisation der Fertigung zu optimieren und für die digitale Zukunft auszurichten. Dafür werden verschiedene Szenarien für die Fertigung entworfen und bewertet. Im Detail sind folgende Aspekte zu betrachten: Aufgabenverteilung, Vorgabezeiten in der Produktion, Transporttechnik, Lagertechnik, Informationssysteme, z.B. ERP/MES, System zur Auftragsverfolgung, Bestandsverwaltung, Layout der Fertigung, Organisation der Logistik, Flächenbedarf der einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens.
Quelle: Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.