Lohnentwicklung in Berlin und Brandenburg

Entwicklung der Nominal- und Reallöhne (Bruttomonatsverdienste) einschließlich Sonderzahlungen 2017 in Berlin und Brandenburg

2017 stiegen die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, deutlich schwächer als in den Vorjahren. Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung lagen die Reallöhne in Berlin im Durchschnitt um 1,2 Prozent und in Brandenburg um 1,4 Prozent höher als 2016, teilt das Amt für Statistik BerlinBrandenburg mit. Die Nominallöhne stiegen in Berlin um 2,7 Prozent und in Brandenburg um 2,9 Prozent. Gleichzeitig nahmen die Verbraucherpreise in Berlin um 1,7 Prozent und in Brandenburg um 1,6 Prozent zu, sodass der Preisanstieg auch weiterhin ausgeglichen werden konnte, real aber nur ein moderater Zuwachs blieb.

Reallöhne in Berlin und Brandenburg 2017 moderat gestiegen

Nachdem die Beschäftigten in beiden Ländern 2015 sowohl nominal als auch real kräftige Verdienstzuwächse verbuchen konnten, schwächte sich diese positive Entwicklung seit 2016 deutlich ab. Zwar sind 2017 in beiden Ländern die Nominallöhne wieder etwas stärker als 2016 gestiegen, aber durch die deutliche Zunahme des Preisauftriebs ergab sich real ein geringerer Lohnzuwachs als 2016. Im Jahresdurchschnitt erzielten die Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich einschließlich Sonderzahlungen 2017 einen Bruttomonatsverdienst von durchschnittlich 3 262 EUR in Berlin und 2 717 EUR in Brandenburg.

Trotz des insgesamt moderaten Reallohnzuwachses bewegten sich in Brandenburg die Veränderungsraten in allen vier Quartalen des vergangenen Jahres im positiven Bereich und erreichten Werte zwischen 0,2 und 2,1 Prozent. In Berlin wurde lediglich im ersten Quartal 2017 gegenüber dem ersten Quartal 2016 ein Rückgang der Reallöhne ermittelt. Hier lagen die jährlichen Veränderungsraten zwischen -0,5 Prozent und 2,1 Prozent. Die in beiden Ländern – sowohl nominal als auch real – größte Verdienstentwicklung im Jahresverlauf gab es im vierten Quartal 2017. Vor allem aufgrund des im letzten Quartal 2017 höchsten nominalen Verdienstzuwachses von 3,8 Prozent in Berlin und 3,9 Prozent in Brandenburg wurde einhergehend mit wieder stärker gestiegenen Verbraucherpreisen (Berlin und Brandenburg: +1,7 Prozent) zum Ende des vergangenen Jahres der in beiden Länder höchste Reallohnzuwachs von 2,1 Prozent ermittelt.

Die Nominallöhne der Frauen sind im vergangenen Jahr stärker als die der Männer gestiegen. Unterschiedliche Entwicklungen gab es bei den Nominallöhnen auch in Bezug auf die ausgeübte Tätigkeit der Beschäftigten. Während die Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei den ungelernten Beschäftigten in Berlin bei 3,8 Prozent und in Brandenburg bei 3,4 Prozent lag, betrug sie bei Fachkräfte in Berlin 2,6 Prozent und in Brandenburg 2,9 Prozent. Leitende Beschäftigte erhielten in Berlin 2,9 Prozent und in Brandenburg 2,4 Prozent mehr als 2016.

Methodische Hinweise:

Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab 10 Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab 5 Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Drittel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird.

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber.

Über das Datenangebot des Bereiches Verdienste informiert: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

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