Lausitzer WissenschaftsTransferpreis 2017 vergeben

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Lausitzer WissenschaftsTransferpreis 2017 (LWTP) würdigt drei Lausitzer Innovationen

Die Wirtschaftsinitiative Lausitz hat den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Lausitzer WissenschaftsTransferpreis LWTP an drei Kooperationsprojekte aus der Region vergeben. Die Preisverleihung fand am Montagabend auf dem Campus der BTU in Senftenberg statt. Vertreter der beteiligten Unternehmen aus Bronkow, Zittau und Luckau sowie der Hochschulen BTU Cottbus-Senftenberg und Zittau/Görlitz nahmen die Preise entgegen. Insgesamt waren acht Projekte eingereicht worden.

Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH und LWTP-Juryvorsitzender: “Die Bewertung der eingereichten Unterlagen für die Jury war auch in diesem Jahr wieder spannend, es war nicht einfach, eine Auswahl zu treffen. Die nun ausgezeichneten Innovationen ragen auf Grund ihrer Innovationsstärke noch einmal ein Stück aus allen eingereichten Wettbewerbsbeiträgen heraus und haben in hohem Maße den Ansprüchen der Jury entsprochen: Ihr Lösungsansatz ist ausgesprochen kreativ und der Nutzen sowohl für die beteiligten Unternehmen als auch für die Hochschulen sehr hoch. Mein Glückwunsch gilt den Preisträgern, aber auch den weiteren Teilnehmern. Sie alle füllen den so oft verwendeten Begriff ,Innovation‘ mit Leben. Sie sind herausragende Beispiele für die Innovationskraft der Wirtschaftsregion Lausitz.”

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg: “Innovative Produkte und Verfahren entwickeln, neue Vertriebswege und Märkte erschließen – das sind Investitionen in die Zukunft. Das ist den heute ausgezeichneten Unternehmen und Hochschulen mit Kreativität, Know-How und Kooperation gelungen. Es hat sich erneut gezeigt, dass vor allem dort Innovationsvorsprung erzielt wird, wo Wirtschaft und Wissenschaft als Partner strategisch zusammenarbeiten. Gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen können von den Kompetenzen der Lausitzer Hochschulen profitieren. Ich möchte die Unternehmen ermutigen: Kommen Sie zu uns an die BTU. Gerne unterstützen wir Sie bei der Suche nach einem passenden Fachgebiet, um beispielsweise gemeinsame Projekte zu entwickeln oder Lösungsansätze für bestimmte Problemstellungen zu finden.”

1.Preis – 5.000 Euro

Forschung, Entwicklung und Produktion medizinischer Diagnostika in der brandenburgischen Lausitz

  • Projektbeteiligte: Attomol GmbH Molekulare Diagnostika Bronkow mit BTU CottbusSenftenberg, Arbeitsgebiete “Bildbasierte Assays” sowie “Funkbasierte und optische Kommunikationssysteme”
  • Projektlaufzeiten: September 2009 bis April 2018 (Bildbasierte Assays), Juli 2013 bis Oktober 2015 (PCR-Gerätetechnik)

Die Attomol GmbH vertreibt Testbestecke zur medizinischen Diagnostik für den Nachweis von Mutationen, Krankheitserregern und Autoimmunerkrankungen. Die Testbestecke werden selbst und in Kooperation entwickelt und produziert. Ziel der Kooperation mit der BTU ist es, preiswerte Diagnostika mit höherem medizinischen Nutzen anbieten zu können und Hardund Softwarelösungen zu entwickeln. Die innovative Technologie ermöglicht die simultane Bestimmung mehrerer Diagnostikparameter in einem miniaturisierten Testsystem. Dies spart Kosten und liefert gleichzeitig mehr Informationen aus einer Analyse. Der dabei entwickelte sogenannte Real-time-PCR-Array nutzt eine weltweit einzigartige Mikropartikel-Technologie und ist auf die Routinediagnostik ausgerichtet.

2.Preis – 3.000 Euro

Optimierte Einsatzsteuerung und selbstkontrollierende Fahrweise dezentraler Energieerzeugungsanlagen

  • Projektbeteiligte: USE MY ENERGY GmbH Zittau mit Hochschule Zittau/Görlitz, Professur für Energiewirtschaft, Ver- und Entsorgungswirtschaft
  • Projektlaufzeit: 2015 bis 2016

Das Kooperationsprojekt aus dem Bereich der erneuerbaren Energien hat zum Ziel, die Effizienz dezentraler Anlagen zu erhöhen. Konkret geht es um die optimale Auslegung und intelligente Steuerung von Energieanlagen. Dazu wurde die Funktionalität und damit die Anwendbarkeit insbesondere der Software USE MY ENERGY – Designer erweitert. Durch die Software lassen sich Energieerzeuger ergebnisorientiert auslegen und neue Anlagen, wie z.B. ein BHKW, eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaik-Anlage optimal in ein vorhandenes Energiekonzept einbinden. Die Software dient der Anlagensimulation und Auslegung. Durch die innovative Erweiterung ist es möglich, thermische Lastprofile für typisierte Gebäude zu bestimmen. Zusätzlich konnte ein datenbankgestützter Produktkatalog für Wärmepumpen erstellt werden, der es dem Anwender ermöglicht, Wärmepumpen zunächst ohne konkrete Herstellerangaben für Planungszwecke und Variantenvergleiche zu simulieren.

3.Preis – 2.000 Euro

Neuartiges Faserverbund-basiertes Sanierungsverfahren zur jahreszeitenunabhängigen Tragwerks-Rehabilitation von stark medien-beanspruchten Beton-Pumpschächten im Bestand (FlexRehaSchacht)

  • Projektbeteiligte: LKT Lausitzer Klärtechnik GmbH Luckau mit BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Leichtbau mit strukturierten Werkstoffen
  • Projektlaufzeit: November 2016 bis Oktober 2018

Die beteiligten Projektpartner LKT und BTU entwickeln ein neuartiges Sanierungsverfahren für beschädigte Betonschächte, wie sie u.a. in Abwassersystemen verwendet werden. Die am Beton entstehenden Schäden wie Risse, Abplatzungen und Korrosionen müssen bisher zeit- und kostenintensiv durch Kompletterneuerung oder durch Mörtelbeschichtung saniert werden. Das neu entwickelte Sanierungsverfahren mit dem Namen “FlexRehaSchacht” ermöglicht eine wirtschaftliche Instandsetzung innerhalb kurzer Durchlaufzeiten. Dazu wird im betroffenen Betonpumpenschacht eine selbsttragende Sandwich-Konstruktion angebracht, eine Art zweite Hülle bestehend aus Faser-Verbund-Kunststoffen. Das Verfahren eignet sich besonders für das in Betonschächten weit verbreitete Problem der Schwefelsäure-Korrosion.

Die Sandwich-Konstruktion kann mit einem Sensor ausgestattet werden, der neu entstehende Schäden rechtzeitig erkennt und übermittelt. Zudem bietet das neue Verfahren länger Schutz vor Neuschäden als die bislang gängige Mörtelbeschichtung. Weitere Vorteile des innovativen Verfahrens: Kosten- und Zeitersparnis, jahreszeitenunabhängiger Einsatz, für aggressive Abwässer geeignet, auch in Kläranlagen und Biogasanlagen anwendbar.

Neben den Preisträgern waren folgende Projekte für den LWTP nominiert:

  • Moderne Fabrikplanung am Beispiel Erstellung eines Groblayouts für den Fertigungsbereich “MB 6 – Kabelverteilung”
    • Projektbeteiligte: BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Produktionswirtschaft mit uesa GmbH Uebigau-Warenbrück
    • Projektlaufzeit: Juni 2015 bis Oktober 2015
  • SmeltChem
    • Projektbeteiligte: BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Physikalische Chemie mit ReMetall Deutschland AG Drochow
    • Projektlaufzeit: November 2015 bis Oktober 2017
  • Neue Generation von mobilen, textilen Schüttgutgroßraumsilos mit integrierter Sensorik
    • Projektbeteiligte: LCM Lausitzer Container und Metall GmbH Großräschen mit Technische Universität Chemnitz, Professur Fördertechnik, CF Rolle GmbH Mühle Waldkirchen, Dr. Thiel GmbH Apolda, Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. Chemnitz, VOWALON Beschichtungen GmbH Treuen
    • Projektlaufzeit: September 2013 bis November 2016
  • Einführung eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) bei PEWO
    • Projektbeteiligte: PEWO Energietechnik GmbH Elsterheide mit BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Qualitätssicherung und quantitative
    • MethodenProjektlaufzeit: September 2014 bis März 2015
  • Entwicklung einer digitalisierungsfähigen Fertigungsorganisation
    • Projektbeteiligte: Schönborner Amaturen GmbH Doberlug-Kirchhain mit Institut für Umwelttechnik und Recycling Senftenberg e.V. ( An-Institut der BTU Cottbus-Senftenberg)
    • Projektlaufzeit: Februar 2017 bis Juli 2017

Die Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. schreibt den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Lausitzer WissenschaftsTransferpreis seit 2011 jährlich aus. Ziel ist es, die Vernetzung zwischen Lausitzer Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen zu verbessern. Die Bewerbungsfrist für den LWTP 2018 startet im Herbst dieses Jahres.

Quelle: Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.

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