Gebäudereinigung: Lohnangleichung Ost-West gekündigt

Lohnangleichung Ost-West für Gebäudereiniger  gekündigt

Arbeitgeber der Gebäudereinigung pochen auf Lohnlücke im Osten

Gleiche Löhne in Ost und West soll es nach dem Willen der Arbeitgeber in der Gebäudereinigung auf absehbare Zeit nicht geben. Der Bundesinnungsverband für das Gebäudereiniger-Handwerk hat jetzt die bereits in der Tarifrunde 2011 mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vereinbarte schrittweise Lohnangleichung gekündigt.

Diese sah vor, dass in der Branche spätestens zum 1. Januar 2019 Lohngleichheit herrscht. “Die Ost-Arbeitgeber zeigen mit der Kündigung der Vereinbarung nun ihr wahres Gesicht. Sie wollen ihre Pfründe auf Kosten der Beschäftigten sichern. Für ihren Rückschritt haben sie keine nachvollziehbaren Gründe geliefert”, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux. “Die Branche boomt – auch im Osten. Geringere Produktivität als übliche Entschuldigung für Lohnungleichheit verfing bei der Gebäudereinigung ohnehin noch nie. Beim Wischen und Fegen sind die Kolleginnen und Kollegen im Osten gleich produktiv wie im Westen.”

Die Vereinbarung war im Zuge der Tarifverhandlungen im Jahr 2011 zwischen der IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks getroffen worden. Danach sollten alle Lohngruppen im Osten spätestens zum 1. Januar 2019 auf das Tarifniveau im Westen angehoben werden. Seitdem wurden in den folgenden Tarifverhandlungen konkrete Anpassungsschritte geregelt. Die Lücke in der untersten Lohngruppe 1 beträgt derzeit noch knapp zehn Prozent. Das sind 90 Cent.

“Die Vereinbarung war bereits ein Kompromiss und wurde mit guten Gründen so getroffen. Wenn die Ost-Arbeitgeber nunmehr einen Rückzieher machen, werden wir entsprechend reagieren. Die IG BAU lässt es nicht zu, dass die rund 95 000 betroffenen Beschäftigten im Osten auf der Strecke bleiben”, sagte Laux.

Quelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

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