Europastadt Görlitz/Zgorzelec setzt auf ausländische Fachkräfte
Mit der mehrsprachigen Informationsplattform www.welcome-goerlitz-zgorzelec.com spricht die Europastadt Görlitz/Zgorzelec gezielt ausländische Fachkräfte an und möchte sie für einen Umzug motivieren und informieren.
“Wir wollen die Wirtschaftsstrukturen, das Stadtleben und unsere Kulturlandschaft in unserer Stadt dauerhaft stabilisieren und zukünftig auch ausbauen – das gelingt nur mit engagierten und qualifizierten Einwohnern”, fasst der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu das Ziel der Kampagne zusammen. Im speziellen Fokus stehen dabei polnische Fachkräfte, die aktuell in Großbritannien leben.
Als deutsch-polnische Europastadt wachsen Görlitz und Zgorzelec seit vielen Jahren aktiv zusammen und schaffen so eine einmalige europäische Atmosphäre und Lebensart. “Damit können wir punkten und im Vergleich mit den Großstädten und Metropolregionen neben Jobs auch eine ganz besondere Lebensqualität bieten”, betont der Zgorzelecer Bürgermeister Rafał Gronicz. So genießen die Einwohner beiderseits der Neiße bereits heute die Vorteile der Europastadt und deren Umgebung im Dreiländereck.
Was potenzielle Neu-Bürger in der deutsch/polnischen Stadt erwartet, zeigt die Webseite www.welcome-goerlitz-zgorzelec.com. Neben umfangreichen Informationen zum Arbeiten und Leben in Görlitz/Zgorzelec beantwortet sie viele, ganz praktische Fragen zum Umzug nach Deutschland, präsentiert hilfreiche Links und porträtiert auch Neu-Görlitzer. Die Webseite ist deutsch, englisch und polnisch. “Wir merken, dass das Interesse an diesen Informationen sehr groß ist. Mit unserer kompakten Übersicht und emotionalen Geschichten wollen wir internationale Fachkräfte einladen, in unserer Europastadt ihre Chancen für die berufliche und private Zukunft zu finden und zu nutzen”, erläutert Andrea Behr, Geschäftsführerin der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH, der kommunalen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus. Sie ist für die Konzeption und Umsetzung der Kampagne verantwortlich. Die Webpräsenz ist eng an Social Media-Kanäle angebunden.
Sie ist zudem mit der Kampagne des Freistaates Sachsen vernetzt und bezieht viele weitere Akteure in Görlitz, Zgorzelec und dem Landkreis Görlitz ein.
- Facebook: fb.me/welcome.goerlitz.zgorzelec/
- Instagram: instagram.com/welcome_goerlitz_zgorzelec/
Hintergrundinformationen zur PM
Aktuelle Situation Wirtschaft und Arbeitsmarkt Görlitz und Region
Die Wirtschaft der Stadt und Region ist mittelständisch geprägt. Zu den größten Arbeitsgebern zählen Birkenstock, das Städtische Klinikum sowie Siemens. Die wichtigsten Branchen sind Maschinen-/Fahrzeugbau, IT-Dienstleistungen, das Gesundheitswesen sowie der Tourismus. Neben langjährigen Unternehmen, die am Standort wachsen, gibt es auch zahlreiche Neuansiedlungen. Insbesondere Forschung und Entwicklung gewinnen an Bedeutung.
- https://www.goerlitz.de/Wirtschaft.html
- https://www.goerlitz.de/Wissenschaft-und-Forschung.html
- https://www.kreis-goerlitz.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?item_id=852597&waid=395
Obwohl sich die Stadt in den letzten Jahren beharrlich gegen den Bevölkerungsrückgang gestemmt hat, sind die Spätfolgen des massiven Wegzugs in den 90er Jahren und der demografische Wandel deutlich zu spüren. Die Fachkräftesicherung gewinnt dabei besonders an Bedeutung. Schon jetzt gibt es viele deutsche Rückkehrer (also ehemalige Görlitzer, die in ihre Heimat zurückkehren), doch der weitere Bedarf ist sehr groß.
Görlitz leidet seit vielen Jahren an einer strukturell verfestigten Arbeitslosigkeit. Langzeitarbeitslosigkeit sowie ein hohes Alter der Betroffenen machen es schwierig, diese für die hohen Anforderungen des heutigen Arbeitsmarktes zu qualifizieren. Im Landkreis Görlitz sind aktuell mehr als 1.300 Stellen unbesetzt. Die Situation spitzt sich bis 2030 zu. Bis dahin verlassen ein Drittel der Beschäftigten die Betriebe und gehen in Rente. Das sind 26.000 Menschen. Nur rund die Hälfte wächst über die Jugend nach.
In vielen Branchen wäre bereits heute ohne ausländische Mitarbeiter kein Betrieb möglich. Bei Neuansiedlungen und Betriebs-Erweiterungen stellt sich zuerst die Frage, ob der Arbeitskräftebedarf zu decken ist. In Polen ist die Situation ähnlich.
Ohne Fachkräfte von außerhalb (ob nun aus anderen Regionen oder anderen Ländern) ist eine Bewahrung des Status Quo und zusätzliches Wachstum nicht möglich.
Europastadt Görlitz/Zgorzelec
Die deutsch-polnische Stadt beiderseits der Neiße feierte 2018 die 20 jährige Proklamation zur Europastadt. 1945 wurde der Fluss zur Grenze. Nach der politischen Wende 1989 und dem Beitritt Polens zur EU und zum Schengen-Abkommen wachsen die Städte seit Jahren wieder zusammen. Hier ist Europa im Alltag angekommen.
In Görlitz liegt der Anteil an ausländischen Bürgern aktuell bei rund 11 Prozent *. Die Hälfte davon sind Polen*. Die Zuwanderung, speziell polnischer Familien, verjüngt die Stadt und hat den Einwohnerschwund in den letzten fünf Jahren aufgehalten. Das hat positive Auswirkungen auf die Stadtentwicklung.
- Anteil der deutschen/ausländischen Bevölkerung im Alter bis 30: 25% / 43%*
- Anteil der deutschen Bevölkerung im Alter ab 61: 38% / 8%*
* (Quelle: Statistikbericht Görlitz September 2019).
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Quelle: PM Stadt Görlitz