Brückenpark Görlitz-Zgorzelec
Projektstart: Brückenpark / Park Mostow Görlitz-Zgorzelec
Am Donnerstag übergaben der Zgorzelecer Bürgermeister Rafał Gronicz und der Leiter des Gemeinsamen Sekretariats des Kooperationsprogrammes INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 in Wrocław, Pawel Kurant, an den Görlitzer Bürgermeister Dr. Michael Wieler den unterzeichneten Zuwendungsvertrag für das deutsch-polnische Projekt “Brückenpark / Park Mostow”. Das Vorhaben umfasst die Revitalisierung und Neugestaltung von Parkanlagen und Freiflächen beiderseits der Neiße.
Rafał Gronicz sagte dazu: “Unsere Ämter bereiten jetzt die Vergabeunterlagen vor, damit es im Frühjahr mit den Bauarbeiten losgeht.” Auf polnischer Seite sei man über die Förderzusage sehr erfreut und arbeite als Lead-Partner mit Hochdruck an der Umsetzung des zukunftsweisenden Projekts. Rafał Gronicz betonte, dass mit der Umsetzung der Bauvorhaben die Bürger beider Städte an der Neiße neue Möglichkeiten der gemeinsamen und partnerschaftlichen Begegnung hätten. Der Görlitzer Baubürgermeister Dr. Michael Wieler ergänzte, dass es seitens der Görlitzer großes Interesse an dem gemeinsamen Projekt gebe. “Die zwei Seiten der Europastadt rücken dadurch weiter zusammen”, so Dr. Michael Wieler.
Der “Brückenpark” ist die Idee des gemeinsamen Stadtlebens von Bewohnern aus Görlitz und Zgorzelec in einem grenzübergreifenden Park. Dabei bilden historisch gestaltete und neu entwickelte Parks und Freiflächen eine Grünverbindung über die Neiße hinweg. Ein Netz kurzer Wege und Brücken soll die Nutzung verschiedener städtischer Angebote für alle erschließen und Begegnungen erleichtern. Das Projekt greift die stadtplanerische Leitidee einer bereits um 1910 geformten Erholungslandschaft auf.
Der Neubau der Altstadtbrücke war 2004 ein starkes Zeichen und eine praktische Erleichterung für den grenzübergreifenden Austausch innerhalb der Europastadt. Weitere Schubkraft für mehr Miteinander lieferte die gemeinsame Bewerbung zur “Kulturhauptstadt Europas 2010”. In dieser Zeit entstand der Name “Brückenpark”.
Erste Aufwertungen der Uferzone realisierte jede der Teilstädte zunächst selbständig. Zgorzelec trieb die Gestaltung des östlichen Ufers voran, die Erneuerung des Popiełuszko Platzes und weiterer Freiflächen am Dom Kultury. Görlitz gestaltete und reparierte das Altstadtufer und formte mit dem Uferpark ein Bindeglied zum
Stadtpark. Dort wurden weitere Sanierungen umgesetzt. 2014 beschlossen die beiden Stadträte einen gemeinsamen Förderantrag zur Gestaltung des Neißeufers zu stellen. Aus diesem resultiert die inzwischen bewilligte EU-Förderung zum Brückenpark für die ersten Module des Gesamtprojektes.
Die Sanierung und Neugestaltung wird durch das INTERREG-Programm gefördert. Auf polnischer Seite wird der Park A. Błachaniec revitalisiert, während auf deutscher Seite die Rosenterrasse im Stadtpark, der Park des Friedens und das Stadthallenufer erneuert werden. Bauliche Instandsetzungen, neues Design und Ausstattungen für Erholungsräume, Wege oder Spielflächen sind die Grundlage dafür, dass die Begegnung der Menschen intensiviert wird. Dabei helfen eine Ausstellung zur Geschichte der Region, Lehrtafeln, ein interaktives Leitsystem, ein Imagefilm sowie thematische Veranstaltungen im Brückenpark.
Begleitet wird das Projekt durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe beider Stadtverwaltungen, die sich regelmäßig seit 2015 trifft. Flankiert wird der Brückenpark zudem durch ein deutsch-polnisches EU-Förderprojekt im Straßenbau, welches auf deutscher Seite Teile der Dr.-Kahlbaum-Allee umfasst. Dabei werden der ursprüngliche Allee-Charakter gestärkt, aber auch die Bedingungen für Autos, Radfahrer und die Querung von Fußgängern verbessert.
Europa fördert Görlitz
Ein spezielles EU-Programm hat unter anderen die Modernisierung der Dr. Kahlbaum-Allee und den Görlitzer Brückepark als förderfähig eingestuft. Dabei geht es um fast 10 Millionen Euro.
Diese Nachricht ist für Görlitz, Zgorzelec und Breslau gleichermaßen gut: Denn der Brückenpark und die Dr. Kahlbaum Allee gehören zu jenen elf deutsch-polnischen Projekten, welche jetzt die wichtigste Hürde vor einer finanziellen Förderung durch die Europäische Union geschafft haben. Die Modernisierung der Landesstraße mit der Straße Boleslawiecka und der Görlitzer Dr. Kahlbaum-Allee steht mit rund 6,6 Millionen Euro auf der Prioritätenliste der EU. Der Ausbau und die Gestaltung des Brückenparks in Görlitz wird mit rund 3,2 Millionen Euro Fördersumme veranschlagt. Förderfähig sind laut der Kriterien von Interreg-Sachsen-Polen 2014-2020 grenzübergreifende Projekte, die allen Partnern nutzen und auf lange Sicht positiv für die Region und ihre Entwicklung wirken. Görlitz, Zgorzelec und Breslau könnten für die Interreg-Projekte also zusammen fast zehn Millionen Euro erhalten.
Das Förderprogramm INTERREG Polen – Sachsen (2014-2020) von der Europäischen Union wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gespeist. Die Stadt Görlitz ist dabei Projektpartner der Partnerstadt Zgorzelec beim Brückenpark – und bei der Dr. Kahlbaum-Allee mit dem Straßenbauamt Breslau. Die Dr. Kahlbaum-Allee, zwischen der Straße Am Stadtpark und der Brückenstraße, soll für die heutigen Anforderungen einer Grenzstadt hergerichtet werden, die sich dem gesteigerten Verkehrsaufkommen ebenso stellt, wie den Anforderungen an die Wirtschaft und den Tourismus. Bei dem Projekt Brückenpark handelt es sich um 3 Einzelmaßnahmen (Stadthallenufer, Stadtpark -Rosenterrasse, Park des Friedens).
Aus der Region sind insgesamt elf eingereichte Projektanträge positiv bewilligt worden. Dazu zählen unter anderen: Muskauer Park (ca. 1,2 Mio. Euro), Abenteuertourismus im Zittauer Gebirge (ca. 500.000 Euro), Fortführung des Landkreisprojekts Abenteuer Neiße (2,7 Mio. Euro), Freilichtbühnen-Renovierung in Zittau und Boleslawiec (ca. 762.000 Euro), Grenzbrücke Piensk/Deschka (128.000 Euro).
Quelle: PM Stadtverwaltung Görlitz