Bauen in Berlin und Brandenburg wird immer teurer
Baupreise für Bauleistungen in Berlin und Brandenburg steigen über 3 Prozent
Im Mai 2017 stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk) gegenüber Mai 2016 in Berlin um durchschnittlich 3,6 Prozent und im Land Brandenburg um 3,7 Prozent. Damit lag die jährliche Preiserhöhung am Bau erneut über 3 Prozent und hat sich zudem weiter verstärkt. Erstmals wieder überschritten wurde die 3-Prozent-Marke in beiden Ländern im Februar 2017, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Im Vergleich zum Vorberichtsmonat Februar 2017 betrug der Anstieg in Berlin 0,9 Prozent und in Brandenburg 0,7 Prozent.
Nach einer jährlichen Teuerung um 3,3 Prozent in Berlin und 3,5 Prozent in Brandenburg im Februar 2017 brachte auch der Mai keine Entspannung. Im Gegenteil: Der seit längerem zu beobachtende zunehmende Auftrieb der Baupreise nähert sich in beiden Ländern der 4-Prozent-Marke. Stärker als im Mai 2017 stiegen die Baupreise im Vorjahresvergleich in Berlin zuletzt im November 2008 um 3,9 Prozent und in Brandenburg im November 2012 um 3,8 Prozent.
In beiden Ländern fiel der Preisauftrieb für Arbeiten im Ausbau erneut höher aus als für Rohbauarbeiten. Die Teuerungen für Roh- und Ausbauarbeiten glichen sich jedoch im Mai 2017 weiter an. Der Anstieg der Preise im Rohbau erhöhte sich binnen Jahresfrist in Berlin von 3,0 Prozent im Februar 2017 auf 3,5 Prozent im Mai 2017.
Der Preisanstieg im Ausbau verharrte hingegen bei 3,6 Prozent.
In Brandenburg stieg im gleichen Zeitraum die jährliche Teuerung im Rohbau von 3,4 auf 3,7 Prozent und im Ausbau von 3,6 auf 3,9 Prozent.
Mit Abstand am stärksten verteuerten sich unter den Bauarbeiten binnen Jahresfrist in Berlin die Gerüstarbeiten um 13,6 Prozent, gefolgt von Klempner- und Tapezierarbeiten um 7,6 bzw. 7,1 Prozent.
In Brandenburg stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr für Verbauarbeiten um 7,8 Prozent und somit am stärksten. Überdurchschnittlich verteuerten sich auch Naturwerksteinarbeiten um 6,3 Prozent, Gerüstarbeiten um 6,1 Prozent sowie die Installation von raumlufttechnischen Anlagen um 6,0 Prozent. Während sich in Brandenburg auch Mauer- und Betonarbeiten, die Bauarbeiten mit dem größten Anteil am Neubau für Wohngebäude, gegenüber Mai 2016 um 3,9 bzw. 3,7 Prozent überdurchschnittlich bzw. durchschnittlich verteuerten, stiegen in Berlin lediglich die Preise für Betonarbeiten um 3,9 Prozent und damit überdurchschnittlich. Der Preisanstieg für Mauerarbeiten lag hier nur bei 2,2 Prozent.
Auch die Neubaupreise für Nichtwohngebäude und Straßen unterlagen in Berlin und Brandenburg mit einem Zuwachs zwischen 3,8 und 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr einem stärkeren Preisschub als im Februar 2017. Für die Instandhaltung eines Wohngebäudes zahlte man im Mai 2017 in beiden Ländern rund 4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Schönheitsreparaturen in einer Wohnung verteuerten sich in Berlin um 5,3 Prozent und damit am stärksten. In Brandenburg hingegen war hierfür nur ein Anstieg um 1,8 Prozent und damit der schwächste Anstieg zu verzeichnen.
Baupreisindizes im Mai 2017 (Basis 2010 ≙ 100)
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg