Bauen in Berlin und Brandenburg deutlich teuer
Bauleistungen und Handwerker in Berlin 3,7 Prozent und in Brandenburg 3,9 Prozent teurer
… auch wer Handwerker bestellt, zahlt mehr
Der Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk) kostete 2017 in Berlin im Durchschnitt 3,7 Prozent und in Brandenburg 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit verteuerte sich Bauen in Berlin so stark wie seit neun Jahren und in Brandenburg wie seit fünf Jahren nicht mehr, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Im November 2017, dem letzten Berichtsmonat des Jahres, lag der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat in Berlin sogar bei 4,1 Prozent und in Brandenburg bei 4,3 Prozent.
Nachdem die durchschnittliche jährliche Teuerung 2016 in Berlin 2,5 Prozent und in Brandenburg 2,8 Prozent betragen hatte, setzte sich 2017 der zunehmende Auftrieb der Baupreise fort. Ursache der starken Teuerung war in beiden Ländern der deutliche Preisanstieg sowohl für Roh- als auch für Ausbauarbeiten, wobei die Preise für Rohbauarbeiten wesentlich kräftiger anzogen als 2016. Der Anstieg hierfür erhöhte sich in Berlin von 2016 bis 2017 von 1,7 Prozent auf 3,7 Prozent. In Brandenburg verteuerten sich Rohbauarbeiten im Jahresdurchschnitt um 3,8 Prozent, nach 2,2 Prozent im Vorjahr. Für Arbeiten im Ausbau nahm der schon im Vorjahr mit 3,0 Prozent in Berlin und 3,2 Prozent in Brandenburg deutliche Preisauftrieb mit 3,6 bzw. 4,0 Prozent weiter zu. Unter den Bauarbeiten in Berlin erhöhten sich 2017 am stärksten die Preise für Gerüstarbeiten mit +13,2 Prozent, gefolgt von Tapezier- und Klempnerarbeiten mit +7,4 bzw. +7,0 Prozent. Den höchsten Preisanstieg in Brandenburg gab es für Verbau- und Naturwerksteinarbeiten mit +8,8 bzw. +7,0 Prozent.
Mauer- und Betonarbeiten, die Bauarbeiten mit dem größten Anteil am Neubau für Wohngebäude, verteuerten sich 2017 in Berlin um 0,5 bzw. 4,9 Prozent und in Brandenburg um 4,1 bzw. 3,6 Prozent. Spürbare Preisrückgänge binnen Jahresfrist wurden 2017 weder in Berlin noch in Brandenburg festgestellt.
Mit einem Anstieg von August 2017 bis November 2017 um 1,0 Prozent in Berlin und 0,6 Prozent in Brandenburg nahm der Preisauftrieb gegenüber dem Vorberichtsmonat zum Jahresende in Berlin leicht zu und in Brandenburg leicht ab. In Berlin war es innerhalb der vier Berichtsmonate in 2017 der zweithöchste Anstieg gegenüber dem Vorberichtsmonat, sodass die Jahresteuerung insgesamt auch von den Preisentwicklungen zum Jahresende bestimmt wurde. In Brandenburg war es die schwächste Erhöhung und trug damit am wenigsten zur Gesamtentwicklung im Jahr 2017 bei.
Auch die Preise für Instandhaltung, Nichtwohngebäude und den Straßenbau stiegen, mit Ausnahme von Schönheitsreparaturen in einer Wohnung, deutlich stärker als 2016. Hier lagen die Preiserhöhungen in Berlin zwischen 3,9 und 4,5 Prozent und in Brandenburg zwischen 4,2 und 6,6 Prozent. Schönheitsreparaturen in einer Wohnung kosteten 2017 zwar in Berlin auch 5,3 Prozent und in Brandenburg 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. 2016 waren es jedoch gegenüber dem Vorjahr in Berlin 5,8 Prozent und in Brandenburg 4,9 Prozent mehr.
Baupreisindex in Berlin und Brandenburg
Stand: November 2017
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg