Ausbau der Confiserie Felicitas
Hornow – Die beiden Belgier Goedele Matthyssen und Peter Bienstman gehören seit den Neunzigerjahren zu den Pionieren der kleinen, aber feinen Szene der brandenburgischen Chocolatiers. Die in der Direktvermarktung ihrer Kreationen engagierten Schokoladenmacher eröffnen am Donnerstag (20. Juni) im Beisein von Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger am Unternehmenssitz in Hornow (Spree-Neiße) ihr neues Projekt – die Schule in der Scheune.
Neu im SchokoLadenLand der Confiserie Felicitas: Schule in der Scheune
Mit der Eröffnung des SchokoLadenLandes startete 2014 eine umfangreiche Erweiterung des Produktionsbetriebs. Im Außenbereich entstanden ein Kinderspielplatz und ein Streichelzoo. Weiterhin wurden ehemalige Verkaufsräume zur Live-Produktion umgebaut. Wer möchte, kann sich hier individuelle Schokoladenspezialitäten anfertigen lassen oder sich sogar selbst kreativ mit Schokolade ausprobieren.
Das SchokoLadenLand der Confiserie Felicitas präsentiert sich als Erlebniswelt rund um das Thema Schokolade. Durch den Aus- und Umbau der Produktionsstrecke wird den Besuchern ein Einblick in die Schokoladenherstellung ermöglicht. In einer ansonsten eher strukturschwachen Region hat sich das SchokoLadenLand für Touristen zu einer Sehenswürdigkeit und für die Einheimischen zu einem Ort des Austausches, der Entspannung sowie des kulinarischen und kulturellen Genusses entwickelt. Mit ihrem Engagement sehen die Betreiber das SchokoLadenLand nicht nur als einen Ort, an dem man die süßen Köstlichkeiten nicht nur kaufen, sondern auch erleben kann.
Für dieses Projekt hatten Matthyssen und Bienstmann im Januar auf der Bühne der Brandenburg-Halle 21A auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin den pro-agro-Marketingpreis in der Kategorie Land- und Naturtourismus von Minister Vogelsänger erhalten. Felicitas zählt seit vielen Jahren zu den Stammgästen in der Halle.
Weiter komplettiert wurde das SchokoLadenLand nun mit dem aufwendigen Umbau eines alten LPG-Stalls zur „Schule in der Scheune”. Gemeinsam mit externen Partnern wollen die beiden Belgier die Scheune mit Leben erfüllen und ihr Programmangebot, vor allem für Schulklassen, deutlich erweitern.
Vor rund 20 Jahren zog es Matthyssen und Bienstmann, sie Krankenschwester und er Ingenieur, nach viereinhalbjähriger Entwicklungshilfe in Nigeria wieder nach Europa.
Hier wollten beide etwas Neues anfangen, eine eigene Firma gründen.
In die Lausitz kamen sie dank des Tipps eines Bekannten. Die Landschaft und die Heimat Erwin Strittmatters faszinierten sie. Eines aber vermissten sie – die guten belgischen Pralinen.
Bevor sie sich endgültig für Hornow und die Lausitz entschieden, hat Frau Matthyssen das Pralinenmachen während einer intensiven Lehrzeit bei dem bekannten Meisterchocolatier Goossens in Antwerpen erlernt.
Im Dezember 1992 begannen sie in einem alten Bauernhaus und einer alten LPG-Küche mit der Pralinenproduktion. Anfangs war Felicitas ein reines Familienunternehmen. Der große Erfolg verlangte geradezu nach einer ständigen Ausweitung des Angebots. Bis heute aber ist vieles Handarbeit und für fast jeden Anlass, fast jede Berufsgruppe, fast jeden Geschmack gibt es spezielle Produkte.
Seit 1992 wurden in Hornow bereits 50 Frauen aus der Lausitz zum Chocolatier ausgebildet. Aktuell sind 75 Mitarbeiter im Betrieb, der neben dem Hornower Hofladen auch noch eigene Verkaufsstätten in Potsdam und Dresden betreibt.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg